Tag 1: Marsberg bis Eltville
Es lag schon lange in der Luft, und heute ist es endlich so weit: Wir fahren wieder in den Urlaub! Also, die Menschin und wir Schnurrs fahren in den Urlaub, der Mensch lässt sich bilden. Aber da wir früher losfahren als das Menschenbildungsprogramm beginnt, hat auch der Mensch noch einige Urlaubstage. Wir fahren gen Mittag los und halten beim Bäcker und beim Baumarkt und wieder nicht bei einer Leberwurstfabrik und kommen am Abend in Eltville am Rhein an. Hier ist der Rheingau, hier ist es hügelig, es gibt viele Winzer und die Sonne scheint. Wir fahren durch ein ganz bezauberndes Städtchen und holen dort den Schlüssel um auf einem Stellplatz die Sanitärräume aufschließen zu können. Wir brauchen den Schlüssel zwar nicht, aber die Menschen schon. Der Stellplatz ist super schick und gepflegt und ein netter Mann liefert indisches Essen. Da wo wir wohnen gibt es keinen Inder, darum muss die Menschin immer im Urlaub indisch essen. Aber sie bestellt etwas vegetarisches und etwas mit Scampies, und die Scampies sind so scharf, dass wir keine ab bekommen. So geht das nicht! Die Menschen trinken Wein und freuen sich im Urlaub zu sein. Ich darf nur an der Leine raus und Morgana bleibt vorsichtshalber drin, aber auch wir freuen uns im Urlaub zu sein.
Tag 2: Eltville
Wir starten langsam in den Tag. Die Sonne scheint, die Menschen gähnen und wir frühstücken eine neue Futtersorte. Wir gucken nochmal den Stellplatz an und der Mensch pflückt hier ein paar Mirabellen von einem hübschen Bäumchen. Und dann starten wir in einen echt doofen Tag, wir werden im Schatten geparkt, bekommen ein Buffet aufgebaut und die Klimaanlage angestellt und die Menschen besichtigen Kloster Eberbach. Hier wurde „Im Namen der Rose“ mit Sean Connery gedreht, hier entstanden Aufnahmen für „Game of Thrones“, aber vor allem kann dieses jetzige Ex-Kloster auf eine lange, spannende Geschichte zurückblicken. Die Menschen gucken sich also alles an und wir warten. Als sie zurück kommen erzählen sie von Wein und Mönchen und Schauspielern und Sekt. Die Menschen sind begeistert. Die Menschen hier sind sehr tierlieb. Es gibt einen Hundeparkplatz im Schatten, es gibt Hinweisschilder, dass die Menschen bitte Rücksicht auf Schlangen nehmen sollen und man bittet um Ruhe für brütende Schwalben. Auf dem Rückweg wird es endlich spannend. Wir halten an einem Bauernhof und die Menschen kaufen Eier von Hühnern die hier so rum rennen und Fleisch von Schweinen die hier mal glücklich waren ehe sie umgebracht wurden. Wir essen ein Stückchen Räucherwurst, aber das ist viel zu klein im hier jetzt ein Qualitätsurteil abgeben zu können. Im Anschluss gehen die Menschen nett essen und wir parken am Abend bei einem neuen Winzer. Hier sind wir näher an den Weinbergen und weiter weg von den Straßen, also dürfen wir raus. Morgana will nicht, aber ich, ich will unbedingt! Ich bin dann mal weg!
Ein Kater im Namen der Rose oder Bamberg zum ZWeiten
Tag 3: Eltville über Wertheim bis Marktheidenfeld
Heute Nacht hat es ein wenig dicke Tropfen geregnet. Als wir wach werden ist die Luft wunderbar frisch gewaschen und ich darf raus. Die Menschen gehen duschen und wuseln rum und ich guck mich noch gründlicher um. Hier sind Weinreben und ein großer Carport voller spannender Weinerntezubehördinge und ein schöner Garten. Hier kann ich mir gut die Zeit vertreiben. Ich mache mal eine große Runde während die Menschen im Womo sitzen und auf mich warten weil sie unbedingt heute zu einem großen Womozubehörladen fahren wollen. Aber dann lasse ich mich erweichen und tauche wieder auf damit wir losfahren können!
Auf dem Weg fange ich an zu mauen wie verrückt. Und die Menschin versteht mich und wir halten sofort an, damit ich in Frieden pullern kann. Bei 120 auf der Autobahn kann doch kein Kater in Frieden pullern! Aber die Menschen wissen das und halten brav an sobald ich maue.
Etwa 30 Minuten später maue ich wieder und die Menschen halten schnellstmöglich an. Ich muss zwar nicht auf Klo, aber ich mag es, wenn sie mir gehorchen.
Vor dem großen Womozubehörladen werden Morgana und ich geparkt (mit Womo) und die Menschen kaufen neue Fliegengitter und eine neue Schließe für den Schrank. Und dann gehen die zwei wieder ohne uns weg und kaufen im Outletcenter Menschenzubehör. Als Strafe dafür, dass sie uns im Womo gelassen haben werden sie von einem dicken Regenschauer überrascht.
Aber am Abend machen sie alles wieder gut. Wir parken bei einem Landrestaurant. Hier gibts Wiesen und Wälder und autofreien Platz und wir dürfen raus. Eine Musikschule gibt gerade ein Konzert, hier ist es wirklich schön. Morgana will nicht raus, aber ich gucke mich um. Die Menschin bittet mich, in 45 Minuten wieder zurück zu sein damit sie Abendessen gehen können. Das geht in Ordnung, ich komme also zeitig wieder. Aber da der Mensch die Womotür nicht zumacht, bin ich flott wieder weg. Die zwei gehen dann ein paar Schritte und essen im Biergarten zu Abend, während ich draußen eine sehr große Runde gehe. Später bittet der Mensch mich dann sehr höflich wieder nach Hause und ich komme zum Schlafen zurück. Morgana ist nur eine kleine Runde gegangen, aber auch sie mag es hier. Hier zirpen uns ganz viele Grillen in den Schlaf.
Tag 4: Marktheidenfeld
Der Tag fängt gut an. Die Menschen schlafen lange und wir dürfen raus. Hier ist es prima. Als die Zweibeiner dann endlich zum Frühstück vor dem Womo sitzen komme ich zu ihnen zurück. Ich bekomme eine Scheibe Lyoner von ehemals glücklichen Schweinen und dabei lassen die Zweibeiner mein Halsband piepsen. Ich soll lernen, dass das Piepsen am Halsband (das ertönt, wenn sie mich suchen) sehr positiv ist und es lohnt nach Hause zu kommen. Das weiß ich längst, aber ich sags ihnen nicht, das Lernen mit Wurst macht viel zu viel Spaß.
Ansonsten passiert heute nicht viel. Die Großen setzten sich vors Womo in den Schatten und Morgana und ich verschwinden wieder im Wäldchen.
Nach der größten Mittagshitze entscheiden die Menschen dann doch noch loszufahren. Wir fahren nach Würzburg zu einem großen Elektrofachmarkt und kaufen eine Klimaanlage. Wir hatten im letzten Sommer ja schon eine, aber die war so groß und schwer und sperrig, dass sie in diesem Urlaub nicht mehr mitfahren durfte. Aber da der Wetterbericht für nächste Woche 35 Grad ansagt und Morgana und ich Pelzträger sind, haben wir in einer großen Familiengemeinschaftsentscheidung entschieden, dass wir eine neue Klimaanlage kaufen. Aber diesmal eine kleinere und leichtere. Die Menschen gehen also in den Laden und kommen mit einem Zettel wieder. Mit dem Zettel fahren wir einmal um die Kurve und dort kommt ein großer Mensch und ein kleiner Mensch und liefern uns eine kleine Klimaanlage direkt an die hintere Womotür. Das ist praktisch, die Tür geht auf und ich schwuppe in Blitzgeschwindigkeit aus dem Womo … direkt in die Arme des großen Menschen. Der greift einmal zu und schon bin ich wieder im Womo. Die Schnellstraße sei viel zu nah, ich solle besser drin bleiben, sagt er. Ooooooooooh, manno, alle Menschen haben sich gegen mich verschworen! Ich war noch nie auf einem Parkplatz an einem Elektromarkt und wollte doch nur mal gucken gehen!
Na gut, gehe ich also nicht gucken. Wir fahren noch ein kurzes Stückchen weiter und kommen nach Marktbreit. Hier stehen viele Womos am Main. Um genau zu sein, an einer kleinen Bucht die der Main hier hat.
Wir haben noch nicht ganz eingeparkt, als letztes Womo vor einigen großen Steinen, da kommt ein anderes Womo und parkt uns ein. Wir können gerade noch die Treppe ausfahren. Und die haben mehr als genug Platz um ihre Markise auszufahren und machen das auch sofort. Das ist echt irritierend, hätten sie wenigstens guten Tag gesagt … .Aber jeder ist sich selbst der Nächste, wusste schon die Oma unserer Menschin. Mich irritiert diese Nähe sehr, aber ich darf endlich raus und setzte mich unter einen Baum und die Menschen gehen im Main schwimmen.
Heute Abend kocht der Mensch. Paella solls geben. Das ist doch mit Fisch, nicht wahr? Ich denke, ich werde zum Abendessen zurück kommen. Morgana legt sich vor die Klimaanlage und streckt alle Viere entspannt von sich.
Tag 5: Marktbreit bis Bamberg
Wir starten alle sehr entspannt in den Tag und ich gehe wieder zurück zu dem netten Plätzchen im Wäldchen das ich gestern entdeckt habe. Die Menschen und Morgana Frühstücken vor dem Womo, das geht jetzt wieder, denn die Menschen die uns zugeparkt haben sind sehr früh abgefahren. Mit Blick auf den Main werden wir also alle wach und die Zweibeiner gehen nochmal schwimmen. Dann fahren wir leider weiter. Nach etwa 20 Minuten Fahrt maue ich. Und nichts passiert. Nichts! Wir halten nicht an! Ich maue also weiter und weiter und weiter. Und immer noch nichts! Die Zweibeiner erklären mir, dass sie nicht glauben, dass ich auf Klo muss, da ich heute noch nichts getrunken habe und kurz vor der Abfahrt auf Klo war. Ja, das stimmt alles, aber ich will ja auch nicht auf Klo, ich will ja nur, dass die beiden anhalten! Alles mauen hilft nichts. Die Beiden gehen sogar so weit mir zu erklären, dass wir in 20 Minuten da seine und ich mich bitte wieder setzten solle. Unverschämtheit! Um den Druck zu erhöhen setzte ich mich also mit gespreizten Hinterbeinen aufs Sofa. Und die beiden reagieren sofort. Sie springt auf und setzt mich aufs Klo. Hilft nur nicht, da ich nicht muss. Er hält trotzdem an und ich gehe immer noch nicht auf Klo. „Siehste!“ sagt sie, „Du musst gar nicht!“ Ich erkläre zum wiederholten Male, das ich nicht muss, sondern wollte, dass wir anhalten und er nölt. „So geht das nicht Kater! Wenn du nicht Womofahren magst, dann brauchst du nächstes Mal nicht mitfahren. Du kannst dann gerne zuhause bleiben!“ Unverschämtheit! Natürlich will ich mit! Ich will nur auch mal entscheiden dürfen wann wir anhalten! Wo wir jetzt schon mal angehalten haben, tanken wir auch. Diesel ist hier sehr günstig, sagen die Menschen. Seht ihr, das wäre euch ohne mich gar nicht aufgefallen! Nach etwa 10 Minuten brechen wir dann wieder auf. Ich setzte mich auf den Schoß der Beifahrerin. Und weil die beiden ja vor der Pause gesagt haben, wir wären in 20 Minuten da, frage ich nach 10 Minuten nach, warum wir noch nicht da sind. Meine Frage stößt nicht auf Gegenliebe, also kuschel ich mich an meine Menschin und schnurre sie beruhigend an. Ich fand die Frage lustig…..
Ich muss zugeben: Wir waren wirklich sehr schnell da, der Weg hat fast genau so lange gedauert wie das im Womo Schlange stehen vor der Zufahrt zum Stellplatz. Hier ist vielleicht was los! Zum Glück haben wir reserviert! Wir parken also unter einem Baum ein. Hier gibts keinen Fernsehempfang und kein Internet, aber ein wenig Schatten und nur zwei alte Hunde in der weiteren Umgebung. Der Stellplatz ist gar nicht klein und wenn nur in jedem Gefährt das hier steht zwei Menschen wohnen, dann leben auf dem Platz hier mehr Menschen als zu Hause in unserem Dorf! Ich gehe erst mal nur an der Leine raus und gucke mich um. Zu viele Menschen, zu wenig Wald. Aber dafür ist der Menschenbildungsort in Menschenfahrradreichweite. Ich klettere in den Kofferraum unseres Womos und warte auf die Abendsonne. Diese genieße ich dann auf meiner Liege und lasse mir von vorbeiströmenden Menschen huldigen: „Oh, eine Katze, so eine Schöne, so groß… das Fell glänzt aber schön… mei, ist die lieab….“ Hier weiß man mich zu schätzen. Warum ich den ganzen Tag so wenig von Morgana erzählt habe? Die kleine Zicke mutiert hier zur Schleimscheißerin. Sie macht alles was die Menschen sich nur wünschen (wird mit Leckerlie belohnt) und lässt sich „die perfekte Womokatze“ nennen. Tse! Ich beteilige mich wenigstens an der Fahrtplanung!
Tag 6: Bamberg
Heute scheint die Sonne und es wird richtig warm. Nur nicht in unserem Womo, dank der Klimaanlage. Ich lege mich auf den Fahrersitz und Morgana auf den Beifahrersitz und wir verschlafen den Vormittag während die Menschen unterwegs sind. Am Mittag darf ich dann raus und ich suche mir ein ruhiges Plätzchen zwischen einigen Büschen. Gelegentlich schaue ich bei den Menschen vorbei und lasse mich Abends sogar ins Womo verfrachten, damit die Zweibeiner den Vortrag eines anderen Zweibeiners anhören können. Sie kommen aber zeitig wieder und ich darf nochmal raus. Zum Schlafengehen komme ich ins Womo und lege mich ins Bett.
Morgana will nicht raus. Ihr ist das zu warm und es bewegen sich zu viele Lebewesen. Sie liegt auf den Polstern im kühlen Womo und bekommt ganz viele Leckerlies. Wäre mir zu langweilig, aber sie scheint es sehr zu genießen und rollt sich schnurrend auf den Rücken um sich den Bauch kraulen zu lassen.
Tag 7: Bamberg
Irgendwo im Internet steht, dass es heute eine Hitzewarnung für Bamberg gibt. Darum plant die Menschin, heute nicht viel zu tun und Morgana macht begeistert mit. Erst kontrolliert Morgana, ob die Menschin auch richtig abspült und putzt und dann reinigen die zwei die Klimaanlage und machen das Bett ehe sie es sich gemütlich machen. Die Menschin draußen und Morgana drinnen. Ich gehe schon früh zurück zu dem schönen Busch und da bleibe ich dann sitzen. Die Menschin kommt regelmäßig vorbei und erzählt mir was von Mittagessen und Snacks und der Klimaanlage,aber ich bleibe im Busch sitzen. Hier ist es schön.
Ich komme erst am Abend, als es abkühlt, zurück ins Womo. Die Menschen sind zwischendurch essen gewesen und lesen nun ganz entspannt vor dem Womo. Da mache ich kurz mit und dann möchte ich etwas trinken. Ich setzte mich also auf den Waschbeckenrand im Badezimmer und maue kurz. Meine Menschen sind mittlerweile ganz gut erzogen und wissen was das heißt. Zuhause würde mir jetzt jemand den Wasserhahn aufmachen, aber im Womo macht es noch mehr Spaß. Zur Erklärung muss ich etwas weiter ausholen: Ein Womokater unterscheidet zwischen verschiedenen Wasserarten. Grauwasser (dreckiges Wasser im Abwassertank, das pullert das Womo aus, wenn man über einem Ablass steht und einen Hebel umlegt), Brauchwasser (im Frischwassertank des Womos, kommt aus dem Wasserhahn ist aber nicht trinkbar), Sprudel (in Menschenflaschen, mit Kohlensäure, schmeckt nicht), Milchwasser (im Schälchen, laktosefrei, mag nur Morgana) und mein Wasser. Mein Wasser ist das Beste von allen. Die Menschen füllen es in meine Flasche, halten diese Flasche dann mit ihrem kleinen Loch im Deckel über das Waschbecken und ich kann fließendes Wasser trinken. Genau so wie ich es mag. Ich bin ein richtiger Kater, ich trinke aus der Flasche und nicht aus dem Schälchen.
Nachdem mein Durst gestillt ist gibt es noch Abendessen für Morgana und mich, und dann schlafen wir alle im klimatisierten Womo.
Tag 8: Bamberg
Obwohl es gestern eine Hitzewarnung gab, wird es heute noch heißer. Irgendwo im Internet wird also auch für heute eine Hitzewarnung stehen, aber das ist uns allen egal. Ich gehe wieder raus und setzte mich unter meinen Busch. Morgana betet derweilen die Klimaanlage an.
Katzen-
göttInnen
Am Abend lassen die Menschen sich vietnamesisches Essen liefern. Da komme ich doch mal zurück und genieße meinen Anteil vom Rindfleisch. Danach gehe ich wieder unter meinen Busch und Morgana zurück vor die Klimaanlage. Der Mensch wässert derweil sein Whiskyfass. Da soll übermorgen Alkohol rein gefüllt werden und damit der nicht raus läuft muss das Holz nass werden und sich ausdehnen. Er will den Alkohol da drinnen dann ganz lange lagern. Ich verstehe das nicht ganz, ich trinke Wasser nur ganz frisch, am Besten noch fließend. Warum sollte jemand Interesse daran haben, etwas ganz altes zu trinken? Wir das nicht müffelig?
Tag 9: Bamberg
Der Wetteransagemann im Internet muss kaputt sein. Heute ist es noch wärmer als gestern und gestern war es wärmer als den Tag davor, also warum gab es eine Hitzewarnung für den Anfang der Woche? Verstehe einer die Menschen… Ich begebe mich direkt nach dem Frühstück wieder unter meinen Busch und mache es mir gemütlich. Morgana positioniert sich vor der Klimaanlage. Eigentlich lässt es sich so entspannt ganz gut aushalten.
Am Nachmittag tausche ich mit der Menschin eine tote Maus gegen ein Stück Gouda und am Abend komme ich dann pünktlich zum Schlafengehen nach Hause zurück.
Tag 10: Bamberg bis Hammelburg
Das Menschbildungsprogramm endet heute und die Menschin wuselt bis das Womo abfahrbereit ist. Sie denkt sie sei schlau und lässt mich nur an Geschirr und Leine raus, damit ich auch ja in Womonähe bin wenn wir abfahren wollen. Aber ich bin schlauer: Ich wusel mich aus dem Geschirr und verschwinde wieder in meinem Busch. Kurz vor Abfahrt kommt dann die Menschin, pflückt mich aus meinem Busch und nimmt mich auf den Arm. Da hab ich jetzt nicht mit gerechnet. Aber sie macht unterwegs halt, weil ein fremder Mensch mich anspricht und fragt, ob ich wohl Mäuse in seinem Vorzelt fangen möchte. „Ja, möchte ich gerne!“ aber die Menschin sagt leider, dass ich schon etwas vorhabe heute. Das sehe ich anders und hüpfe ihr gekonnt vom Arm und verschwinde wieder in meinem Busch. Aber es hilft nicht, etwa eine halbe Stunde später holt mich der Mensch aus meinem Gebüsch und wir fahren ab.
Im Womo ist es sehr warm, nur vorne nicht, da gibt es eine Klimaanlage. Wir setzten uns also alle vier nach vorne. Die Menschin geht noch schnell etwas einkaufen und dann gehts wieder auf Tour. Ich maue etwas vor mich hin, bis die Menschin mein Fell mit Wasser benetzt. Das ist angenehm. Das mag ich sehr. Wir fahren nur etwas über eine Stunde und dann sind wir auf dem Sturmiushof. Die guten Menschen hier machen Alkohol selber. Whisky und Brände und Liköre und so was. Unsere Menschen gucken sich alles an und bringen Alkohol zum probieren mit ins Womo. Bis morgen muss unser Mensch sich jetzt entscheiden welchen Raw er in sein Fass haben will, damit er sich in drei Jahren und einem Tag Whisky nennen darf.
Ich suche mir auch hier einen schönen Busch und setzte mich darunter. Auch Morgana muss heute mal das Womo verlassen, denn hier reicht der Strom nicht für unsere Klimaanlage und im Womo ist es echt warm. Sie stromert also kurz über den hübschen Platz und auch ich komme zu meinen Menschen zurück und setzte mich unters Womo um bei ihnen zu sein. Hier ist es viel ruhiger als auf dem letzten Platz und es geht ein laues Lüftchen. Schön hier.
Tag 11: Hammelburg nach Hause
Heute starten wir früh in den Tag. Die Menschen hier sind aber trotzdem noch alle vor uns wach. Morgana und ich stromern noch etwas durch die Gegend und die Menschen bekommen Brötchen geliefert. Es ist wirklich toll hier. Und weil es so toll ist, hier ein wenig Werbung: Sturmiushof, Galgenberg 14, 97762 Diebach. Die Homepage ist nicht angeschaltet, aber den Hof und die Menschen gibts wirklich. Guckt mal auf Facebook. Ein Besuch lohnt sich sehr! Unsere Menschen besichtigen heute morgen noch den Keller, in dem der Whisky gelagert wird. Er ist aus dem 14. Jahrhundert. Unser Mensch sucht sich einen Raw Whisky aus und darf ihn für sein Fass mit nach Hause nehmen. Ich lerne eine schwarze Katze kennen, aber wir sind zu kurz da um Freundschaft zu schließen. Leider ist unser Urlaub heute vorbei und wir starten gen Mittag, als es anfängt ein ganz klein wenig zu regnen, Richtung Heimat. Obwohl in Bayern und Baden-Württemberg jetzt die Ferien anfangen kommen wir super durch. Als wir vor unserem Haus einparken steigen Morgana und ich sofort aus. Urlaub ist toll, aber unser Zuhause ist toller.