Next Generation
oder
Hitzewelle im Erzgebirge und in Böhmen
Heute ist es wieder soweit: Wir fahren in den Urlaub. Zum ersten Mal fahren unsere Menschen ohne einen felinen Mitfahrer aus der ersten Generation. Unsere geliebte Shasti war alt und nicht mehr ganz gesund, und an einem schönen Sommermorgen hat sie sich entschlossen von uns zu gehen. Sie wartete auf die Rückkehr ihres Lieblingsmenschen und schlief ein letztes Mal an seine Brust gekuschelt ein.
Sie fehlt uns allen ganz furchtbar, und ich, Siddhartha der Schwarze, werde alles geben, um ihr ein würdiger Nachfolger zu sein.
Tag 1:
Padberg bis zu einem Stellplatz an der Werra
Heute ist Freitag, und das Wetter ist großartig. Es ist warm, wärmer, am wärmsten denn es ist der wärmste Sommer seit Katergedenken, zumindest, seit dieser Kater hier gedenken kann. Selbst die Menschen stimmen mir zu und sagen, es sei ein selten guter Sommer. Das alles sind gute Gründe in den Urlaub zu fahren, finden wir, aber die Menschen sind zögerlich: Im Womo wird es so warm wenn sie alle Fenster zu machen damit wir nicht raus gehen. Stimmt, da haben sie recht, dann sollen sie die Fenster einfach auf lassen, dann können wir raus gehen. Aber die zwei Großen sind Kontrollfreaks, die wollen bestimmen wann wir rausgehen und sagen das ginge nicht anders, Sicherheit, Autos, Hunde, so was. Und darum beginnt unser Urlaub mit einer Fahrt zu einem Elektroladen in dem die Menschen eine Klimaanlage kaufen. Das ist ein großer, grauer Kasten, der ungefähr so viel Platz wegnimmt wie ein Mensch im Sitzen. Den schnallen sie auf der Rückbank an und los geht der Urlaub. Wir vier sitzen während der Fahrt natürlich vorne im Fahrerhaus und die Klimaanlage muss alleine hinten sitzen. Vorne läuft die andere Klimaanlage und wir gucken aus dem Fenster. Ich habe entdeckt, dass der Schoss des Fahrers eigentlich ein noch besserer Platz ist als der Schoß des Beifahrers, aber die Menschen sagen, da soll ich nicht sitzen. Warum nicht? In diesem Punkt besteht dringender Diskussionsbedarf!
Wir fahren an diesem ersten Abend spät Zuhause los und kommen dementsprechend spät an einem Stellplatz an. Hier fließt irgendwo ein Fluss und eine Burg in der Ferne wird angeleuchtet und strahlt daher ins Tal hinunter. Das sieht recht vielversprechend aus, denke ich und führe den Menschen an der Leine ein wenig über den Platz. Morgana kommt mit und läuft uns immer mit zwei Metern Abstand hinterher. Ich komme ja ganz gut klar mit dem Menschen, aber wenn er an der Leine mitkommen will, dann ist er doch recht hinderlich. Er läuft so langsam und passt nur durch echt große Lücken. Morgana hat keinen Menschen an der Leine und tapert trotzdem in Menschengeschwindigkeit über den Platz und denkt gar nicht dran weiter weg zu laufen. Warum machen sie dann nicht Morgana an die Leine, ihre Vorstellungen von einem abendlichen Stellplatzrundgang und die des Menschen passen viel besser zusammen! Ich würde ja lieber schneller, weiter, länger unterwegs sein. Manchmal irritieren mich die Menschen. Als wir von unserem Rundgang wieder zurück ins Womo kommen, läuft die Klimaanlage. Sie pustet warme Luft durch einen Schlauch zum Dachfenster raus und macht es drinnen so angenehm kühl das wir trotz Hitzewelle und aufgeheiztem Womo alle prima schlafen können.
Tag 2: Stellplatz an der Werra bei Erfurt bis an den Forstteich in Schneeberg im Erzgebirge
Heute schmeißt die Menschin uns alle früh aus den Federn, die Klimaanlage muss ihren Schlauch wieder einziehen und los gehts. Wir fahren durch die minütlich zunehmende Hitze ins schöne Erzgebirge. Die Landschaft ist weitläufig und hügelig und man sieht auch hier, dass es sehr lange nicht geregnet hat: Felder sind schon so früh im Jahr abgeerntet und Wiesen sind braun. Wir fahren zielstrebig auf einen Campingplatz mit Bäumen und einem See. Der See leidet auch unter der Trockenheit und führt nur ganz wenig Wasser, die Menschin findet das doof und mosert, dass sie nicht in Algen, sondern im Wasser hätte schwimmen wollen. Uns ist das egal, wir parken das Womo unter einem großen, alten Baum und fahren die Markiese aus. Dann, ihr ahnt es schon, machen die Menschen das Klimamonster an. In Null Komma Nix wird es im Womo kühl, aber wir steigen lieber aus und legen uns unter einen Busch in den Schatten. Hier ist es prima, hier können wir bleiben. Es gibt genug zu gucken und mehr als genug Schatten. Aber wie die Menschen halt so sind können sie den Augenblick nicht genießen und müssen dringend noch weg. Sie erzählen was von Geburtstag, netten Leuten, Einladung, Party und wir müssen im Womo auf sie warten. Na gut, das ist ok. Wir haben unser eigenes Buffet und das Klimamonster macht es schon fast kalt im Womo. Morgana und ich machen uns also einen ruhigen Abend.
Tag 3: Forstteich in Schneeberg im Erzgebirge
Die Menschen kommen sehr früh Heim. Sie sind begeistert von ihrem wunderbaren Abend mit sehr netten Menschen, Musik und sehr gutem Essen. Wir riechen das Buffet an ihnen. Ich weiß von Shasti, dass die Menschen noch nicht fertig erzogen sind. Sie essen ihr Essen viel zu oft alleine. Aber heute Abend, da zeigen sie, dass sie lernfähig sind! Sie bringen uns eine große Dose mit unserem Buffetanteil mit! Es gibt Hähnchen, Schwein in Soße, Zunge, Schnitzel…. Oh man, das ist sooooooooooooooooooooooooo gut! Wenn das jetzt jeden Morgen so ist, dann ist das sehr angemessen. Immerhin sind wir Katzen, so was steht uns zu. Nachdem wir das Buffet genossen haben, gehen die Menschen ins Bett. Ich lege mich dazu und Morgana verbringt die Nacht auf der Bluse, die die Menschin auf der Feier getragen hat. Beim Aufwachen schwört Morgana, dass sie an der Bluse gerochen hat, dass die Menschin neben anderen Menschen gesessen hat, die auch Katzen haben. Ich weiß ja nicht, ich denke eher, dass sie nur angeben will mit ihrer Nase, und in echt einfach nur im Adressbuch der Menschin gesehen hat, das ganz viele der Partygäste sowie der Gastgeberin im gleichen Tierschutzverein sind wie unsere Menschen (www.katzen-fuer-katzen.de).
Während wir alle schlummern passiert etwas für diesen Sommer außergewöhnliches: Es regnet! Und zwar so langanhaltend, dass der Mensch rausgeht und die Stühle rein holt! Als wir erneut wach werden hat es aufgehört zu regnen, aber man sieht noch etwas Wasser auf dem Boden, so viel hat es geregnet!! Und es hat abgekühlt, richtig doll, so dass wir alle Fenster aufmachen und dem Klimamonster eine Pause gönnen.
Das ist ein schöner, kalter Morgen, und ich gucke mich weiter hier um. Nebenan steht ein Wowa mit zwei niederländischen Menschen. Sie sind sehr nett und nennen mich Puss.
Unser Mensch macht schlapp. Er bleibt im Bett und freut sich sehr, dass er heute nicht arbeiten muss. Er kann sich entspannen, ich habe hier alles im Griff und passe auf uns auf. Später am Nachmittag parken wir das Womo noch um. Es steht nun noch näher am See und wir haben Internet! Sehr praktisch, so kann ich an dieser unserer Homepage arbeiten und dabei den Enten beim Tauchen im See zugucken. Außerdem inspizieren ich alle Nachbarn und entdecke überall Holzkohle. Das ist sehr vielversprechend, mal sehen was da heute Abend so passieren wird. Für den Moment gibt es noch etwas Buffet von gestern. Die Menschen reichen es uns in maulgerechten Happen. Sehr gut, ein Hähnchenschenkel ist genau das, was Kater so Mittags vor dem Womo essen sollte.
Dann kommt natürlich auch die Sonne wieder raus, aber es wird windig. Richtig windig. Der Wind pustet unser Womo einmal kräftig durch und wir machen es uns davor gemütlich. Es ist schön hier, wir bleiben bis morgen.
Tag 4: Forstteich in Schneeberg im Erzgebirge bis Radosov in der Tschechischen Republik
Als wir wach werden erzählt Morgana mir, dass sie gestern Abend kurz vor dem Schlafengehen noch bei den Nachbarn was vom Grill abgestaubt hat. Hat die es gut, ich war im Wald unterwegs, da hat mir keiner Würstchen angeboten.
Heute merkt man schon sehr früh, dass es heute wieder wärmer wird als gestern, und drum starte ich schon früh zu einem Platzrundgang. Ich höre die Menschen wuseln, aber ich komme nicht zurück. Sie müssen mich suchen kommen! Aber sie schummeln und holen das Piepsding. Das halten sie in der Hand und je näher sie mir kommen um so mehr piepst es. Darum finden sie mich recht schnell, aber wir starten trotzdem mit einer Stunde Verspätung.
Daher fahren wir bei schönster Mittagshitze erst mal zu einem Laden mit erzgebirgischer Handwerkskunst, aber da machen die Menschen schnell, denn sie wollen uns nicht ohne Klimaanlage im Womo alleine draußen stehen lassen.
Und dann wirds spannend, wir fahren nach Tschechien. Einfach aus dem Erzgebirge raus, einen Berg hoch und schwups sind wir in einem anderen Land. Wir fahren durch ein Skigebiet ohne Schnee (Sommer!!) und dann den Berg wieder runter. Es ist sehr hübsch hier.
Wir fahren durch kleine Orte und kurvige Strassen und plötzlich sagt die Menschin „Zwei Meter sechzig!“ woraufhin der Mensch so was von bremst, dass es uns in die Anschnallgurte haut. Was tut er? Ich wäre fast vom Schoss der Beifahrerin gekullert! Und all das nur, weil unser Womo mit Aufbauten etwa 3,20m hoch ist und die Brücke unter der wir fast durchgefahren wären nur 2,60m, wie die Menschin vorgelesen hat. Puh, nochmal Glück gehabt. Die Vollbremsung hat wahrscheinlich die Sat-Schüssel gerettet. Ich setzte mich auf dem Schoß der Menschin also wieder zurecht und gucke zu, wie der Mensch rückwärts fährt und dann rechts abbiegt um die Brücke anderswo zu unterfahren, so dass das Womo heile bleibt.
An der nächsten Weggabelung diskutieren die Menschen dann, dass ein Schild sagt, dass da eine Brücke kommen wird unter der wir nicht durch passen werden. Aber die Kilometerangabe deutet darauf hin, dass dieses Verkehrshindernis nach dem Womostellplatz sein wird, denn wer schildert schon einen Stellplatz über einen Weg aus, wo ein Womo nicht durch kann?
Die Tschechen tun das. Die Brücke ist etwa 500 m vor dem Stellplatz und führt über einen Fluss. Sie ist urig-alt und aus Holz gebaut und hat ein Dach. Ja, genau, ein Dach, so wie in dem Film „Die Brücken am Fluss“ mit Meryl Streep und Clint Eastwood. Vor der Brücke hängt so ein Balken in der Luft rum, der hängt genauso hoch wie die Brücke hoch ist und das türkische Womo vor uns fährt flott drunter durch und bleibt dann geschockt stehen. Es muss ordentlich gerumpelt haben bei denen. Damit ist sicher, dass ein Womo nicht in die Brücke passen würde, also durch die Brücke... über die Brücke... also da ist halt nicht genug Platz zwischen Boden und Brückendecke. Zum Glück kommen jede Menge nette, hilfsbereite Menschen angerannt und halten mit einer Stange diesen Balken beiseite, so dass das türkische Womo wenden und einfach wieder zurückfahren kann. Die Menschen erklären dann noch, wie man alternativ zu diesem Stellplatz kommen kann und wir wenden auch. Wir fahren also wieder zurück bis zu dem Schild, über das unsere Menschen schon mal diskutiert haben und dann über eine andere Straße zum Fluss. Diese Brücke hier hat kein Dach und ist gerade so breit, dass ein Womo drüber fahren kann. 20 Minuten später sind wir dann am Stellplatz der am anderen Flussufer direkt neben der schicken Brücke mit Dach liegt. Wir parken im Schatten und können auf den Fluss gucken. Die Menschen machen die Klimaanlage für uns an und gehen essen. Wir schlafen bei angenehmen 22 Grad und bekommen nix ab vom Wildschweinbraten mit Klößen!
Am Abend könnten wir dann noch über den Platz laufen, aber das reizt mich hier nicht so. Hier sind so viele Menschen. An diesem Abend kühlt es schön ab und wir können ohne Klimamonster schlafen.
Tag 5: Radosov bis Karlovy Vary (Karlsbad) in der Tschechischen Republik
Der nächste Tag beginnt schon recht warm, und Morgana und ich nutzen die Vorteile eines Womos mit doppeltem Boden und verstecken uns dort im kühlen Stauraum. Hier kann katz geschützt und gekühlt sitzen und hat den Platz ganz gut im Blick. Aber die Menschen bestehen darauf, dass wir für die Weiterfahrt mit ihnen nach oben kommen und uns anschnallen. Unser Weg führt wieder vorbei an der Brücke mit Dach und dann immer der kurvigen Strasse nach bis nach Karlovy Vary. Hier fließt immer noch der gleiche Fluss, aber hier fließt er an schicken Häusern mit verzierten Fassaden in Pastelltönen lang.
Die Menschin hüpft begeistert in einen Supermarkt und kauft dort lauter Sachen die sie nicht kennt, inklusive einer neuen Katzenfuttersorte und einer einheimischen Cola.
Dann gehts an die Stellplatzsuche. Auf der Seite www.campingplatze.cz steht, hier sei ein Stellplatz an einem Hotel mit Tennisplatz. Um es kurz zu machen: Stimmt nicht! Das Hotel hat zwar einen Tennisplatz aber keinen Stellplatz. Doooooooooooooooooooooooof! Dabei hat die Seite auch versprochen, in der Nähe des Stellplatzes seien historische Merkwürdigkeiten zu besichtigen, und das hätten die Menschen wohl gerne getan. Wir fahren also weiter und finden einen mit Autocamping ausgeschilderten Platz. Hier gibts Holzhütten und einen Fussballrasenplatz der gerade gewässert wird. Zwischen den Holzhütten finden wir einen Baum unter dem wir stehen dürfen. Strom gibts auch und schon nimmt das Klimamonster seine Arbeit wieder auf. Wir stehen wieder an dem gleichen Fluss wie letzte Nacht, aber hier ist nix los! Das ist toll! Ich geb Gas und suche mir einen schönen Platz im Schatten an der Flussböschung für meinen Mittagsschlaf. Die Menschen müssen mit ihrem Ausflug warten, bis ich wiederkomme.
Am Nachmittag lasse ich mich dann vom Menschen an meinem Pausenplatz einsammeln und ins kühle Womo bringen. Hier gibt es ein kleines Buffett für uns und es ist schön kühl, so dass wir es gut aushalten auf die Menschen zu warten. Die Zwei fahren nach Karlsbad rein und sind total begeistert als sie wiederkommen. Sie sind an alten Häusern vorbeigelaufen, die alle in Pastelltönen gestrichen und verschnörkelt sind. Sie waren an dem Haus in dem Kaiserin Sissi Kururlaub gemacht hat und haben Wasser aus verschiedenen Quellen getrunken. Dann haben sie ganz frische Oblaten und Borscht zu Abend gegessen.
Am Abend kühlt es schön ab und wir machen noch eine Runde ums Womo. Es ist aus Katersicht sehr schön hier, grün, ein Fluss, kaum Menschen, aber aus Menschensicht ist es hier wohl nicht so richtig womotauglich. Menschen sind halt sehr anspruchsvoll, so mit Wasser und so. Aber das ist mir egal, ich genieße die Zeit hier.
Tag 6: Karlovy Vary (Karlsbad) bis Frantiskovy Lazne (Franzensbad) in der Tschechischen Republik
Heute verspricht es wieder sehr warm zu werden, also wollen die Menschen zeitig los. Darum lassen sie mich nicht mehr raus, ich würde dann ja ewig nicht wieder kommen. Stimmt. Und?
Wir fahren also ohne Morgenspaziergang los und noch einmal durch Karlsbad durch. Das ist wirklich eine schöne Stadt. Dann gehen die Menschen einkaufen. Sie kauft Lebensmittel und er eine dicke Verlängerungsschnur, extra fürs Klimamonster. Dann starten wir erstmalig in diesem Urlaub wieder nach Westen, Richtung Heimat. Aber wir fahren nur 30 Minuten und halten dann in Franzensbad am Amerikasee. Hier sieht es wieder aus, wie wir es von Campingplätzen gewohnt sind. Wir parken auf einer Wiese, hier gibts Wasser, Strom, Wlan und alles was das Womo sonst noch so braucht. Und am Rand der Fläche gibts alles was ein Kater sonst noch so braucht. Wald! Ich bin dann mal weg!
Eine halbe Stunde später: Unverschämtheit! Die Menschheit hat sich gegen mich verschworen! Ich hab mir einen schönen Platz am Waldrand gesucht und da kommt die Menschin vom Nachbar-Womo mit einem Hund in ungefähr meiner Größe und spricht mich an. Jetzt bin ich ja ein wohlerzogener Kater und habe geantwortet, weil sie ja auch höflich zu mir war, und dann!! Dann verrät sie meinen mitreisenden Menschen, wo ich bin und die holen mich zurück! Tse!
Den Rest des Tages verbringe ich dann auf ausdrücklichen Wunsch der Menschen in ihrer Nähe am Womo. Sie können einfach nicht ohne mich.
Tag 7: Amerikasee, Frantiskovy Lazne (Franzensbad) in der Tschechischen Republik
Auch wenn der Mann im Fernseher gestern Regen für heute angesagt hat, regnet es nicht. Wir machen schon recht früh am Tag das Klimamonster wieder an. Die Menschen gehen sich Franzensbad angucken und sind sehr angetan. Um zu beschreiben was sie gesehen haben, benutzen sie das Wort „mondän“ geradezu inflationär. Sie erzählen von Häusern und Kurärzten und Quellen und scheinen sehr zufrieden. Das ist gut, zufriedene Menschen sind besser unter Kontrolle zu behalten. Sie setzen sich vors Womo und lassen es sich gut gehen. Da machen Morgana und ich mit. Morgana fängt ein Mäuschen oder zwei und ich bewache alle von meinem Lieblingsplatz im doppelten Boden aus.
Am späteren Nachmittag kommt dann noch ein Mensch vorbei der schon ganz oft hier Urlaub gemacht hat und empfiehlt ganz viele tolle Dinge, Restaurants und Biersorten und unsere Menschen bedauern es sehr, das wir schon fast auf dem Rückweg sind. Mal sehen was wir morgen so tun werden, für heute tun wir erstmal weiter nix.
Tag 8: Frantiskovy Lazne (Franzensbad) über Cheb in der Tschechischen Republik bis Diebach an der Rhön
Nachdem wir gestern noch ausreichend nix getan haben, tun wir heute etwas mehr. Wir starten für unsere Verhältnisse zeitig in den Tag. Es ist für diesen Sommer schon fast kühl und darum wollen die Menschen noch auf einen so genannten Vietnamesenmarkt. Das sind viele Läden mit asiatischen Ladeninhabern die Sachen verkaufen, die nicht gefälscht, aber doch nachgemacht sind. Uns es gibt alles und nix zu kaufen, so ein bissle wie ein Trödelmarkt oder ein Bazar in der Türkei (sagen zumindest die Menschen, ich habe weder noch gesehen). Morgana und ich werden im Schatten auf dem Parkplatz abgestellt und die Menschen gehen shoppen. Sie kaufen einen neuen Gartenschlauch und eine Reisetasche und wir bekommen ein neues, riesiges Körbchen. Das ist so groß, da könnten Morgana und ich zusammen drin sitzen, aber mit der teile ich doch kein Körbchen! Sie haut mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Popo und verweigert mir den freien Zugang zum Klo und zum Essen!
Die Menschen gehen noch asiatisch essen und dann müssen wir uns wirklich auf den Heimweg machen. Wir starten Richtung Westen. Und in Diebach halten wir an. In unserem Lieblings-Stellplatzführer (Landvergnügen) steht, dass Womos hier auf einem Bauernhof willkommen sind. Aber das ist kein normaler Bauernhof, hier wird Schnaps gebrannt und Whisky. Die Menschen sind schon ganz aufgeregt, und dann kommt auch noch ein sehr netter Mensch aus dem Haus und lädt unsere Menschen zum Whiskytasting ein. Sie besichtigen die kleine Brennerei und dürfen ganz viel Whisky kosten.
Das ist mal ein toller Abschluss für diesen Urlaub sind sich unsere Menschen einig. Und weil es uns wirklich gut gefallen hat, hier ein wenig Werbung für diesen whiskybrennenden Womostellplatz: Sturmiushof, Galgenberg 14, 97762 Diebach.
Tag 9: Diebach an der Rhön nach Hause
Wir werden mit Blick auf Mirabellenbäume wach. Sie sind so voll mit Früchten, dass die Äste abgestützt werden müssen um nicht unter dem Gewicht nachzugeben, aber wir haben leider keine Zeit um uns hier gründlich umzusehen. Unser Urlaub ist zu Ende. Die Menschen kaufen noch einige Flaschen Whisky und wir halten kurz auf einem schönen Wochenmarkt und dann geht es nach Hause. Das ist sehr schade, obwohl.... eigentlich ist es Zuhause wirklich toll!
Katzen-
göttInnen