Das ist der Kommentar unserer Menschen zu unserem Protest, sie würden zu wenig Fleisch essen!
Bildung für Fort
oder
Eine Woche Bamberg
Es ist Januar und im Fernsehen erzählen fremde Männer und Frauen von ganz viel Schnee in Süddeutschland. Unser Mensch erzählt allerdings davon, dass er Fort bilden will, und das im Süden. Wir wissen zwar nicht genau, warum er Fort bilden will oder wer Fort überhaupt ist, aber wir kommen trotzdem mit. Wir können unsere Menschen ja nicht alleine lassen.
Die Zweibeiner holen also das Womo aus dem Winterschlaf und wuseln und putzen und packen und schwups, gehts los.
Tag 1: Marsberg bis Bamberg
Wir fahren früh los und machen immer wieder Pausen. In den Pausen gibts für alle Snacks oder Getränke und wir können entspannt auf Klo gehen.
Wir halten unterwegs noch bei einem Bäcker und gegenüber ist ein Tierfutterladen! Wir sind schon ganz begeistert von unseren Menschen, aber die sagen der Tierladen sei geschlossen! So eine Unverschämtheit!
Morgana und ich wechseln uns auf dem Schoß der Beifahrerin ab. Das ist schon ok so. Obwohl wir beide denken, auf dem Schoß des Fahrers wäre es cooler, aber da sollen wir nicht hin. Auf der Fahrt erfahren wir auch, das gar nicht Fort gebildet werden soll, sondern unser Mensch! Es ist also ein Menschbildungsurlaub! Warum sagen die das nicht gleich! Wir glauben zwar, dass unser Mensch schon sehr gebildet ist, aber wenn er noch mehr Bildung will wollen wir ihm da nicht im Wege stehen.
Wir kommen noch im Hellen in Bamberg an. Zuerst gucken wir, wo unser Mensch morgen gebildet werden will und dann fahren wir auf einen Campingplatz. Der ist riesig, und trotzdem sind außer uns nur drei andere Womos da. Wir stellen unser Womo mit Blick auf den Fluss ab und schmeißen die Heizung an. Hier ist es nett. Aus dem Fenster sehen wir Enten. Viele verschiedene Enten, bunte, graue, schwarze. Das ist ja spannend hier.
Tag 2: Bamberg
Der arme Mensch muss vor dem wachwerden aufstehen, aber wir bleiben daheim. Es ist schön warm im Alcoven und der Blick auf den Fluss ist toll. Dieses Flüsschen hat eine irre Geschwindigkeit! Große Äste schießen hier in einer wahnsinns Geschwindigkeit vorbei! Die Menschin geht sich Bamberg angucken und Morgana und ich lassen es ruhig angehen. Warum die Menschen nur immer so viel tun müssen!
Tag 3: Bamberg
Heute beweist die Menschin, dass Menschen komisch sind. Sie hat lauter Kisten und Körbe gekauft. Das ist ja eigentlich toll, aber sie will nicht, dass wir uns da rein setzten! Das ist doch seltsam! Sie glaubt wirklich, dass da Menschenzeug rein gepackt gehört damit es bei der Fahrt im Schrank nicht so hin und her rutscht. Morgana und ich versuchen immer wieder ihr zu zeigen, dass nur Katzen in solch schicken Körben richtig sind, aber sie räumt uns immer wieder raus und anderes Zeug rein.
Am Abend wird unser Menschenbild aber wieder gerade gerückt, denn die Menschen bestellen Essen. Doch der Mensch, der es liefert, liefert nicht so komische Zwiebelringe, sondern Chickennugets! Und die bekommen wir. Sehr beruhigend zu wissen, dass nicht alle Menschen so seltsame Ideen haben.
Tag 4: Bamberg
Nachdem wir gestern im Dunkeln noch eine Runde über den Platz gegangen sind, glauben wir nun, uns hier gut genug aus zu kennen, um uns auch im Hellen nach draußen zu trauen. Wir gucken uns gründlich um und stellen fest: Diese Enten sind super schnell! Außerdem lerne ich, wie kater die nur angelehnte Womotüre alleine öffnen kann. Das ist praktisch. So kann ich kommen und gehen wie ich will.Die Menschen gehen spanisch essen und bringen uns nicht mit.
Tag 5: Bamberg
Dieser Bildungsurlaub scheint auch der Katzenbildung gut zu tun, den heute beweist Morgana, wie gut sie Menschen dressieren kann. Sie muss nur von Außen an der Tür klopfen und schwups steht ein Mensch auf und lässt sie rein. Sehr praktisch. Heute regnet es nicht durchgehend, das gefällt mir. Außerdem probiere ich einen Schluck Kaffee, aber das gefällt mir nicht. Und ich mache ein Schläfchen im Waschbecken und das gefällt der Menschin nicht. Heute essen die Menschen israelisch. Das ist vegetarisch, sag mal, was ist den mit Euch los?
Tag 6: Bamberg
Heute sehen wir das erste Mal blauen Himmel. Passt optisch sehr gut zu dem Fluss. Aber weils so schön draußen ist wollen die Menschen nochmal nochmal nach Bamberg reinfahren und wir müssen drinnen bleiben um aufs Womo aufzupassen. Und das, obwohl die letzten Tage essenstechnisch nicht so gut gelaufen sind. Die Menschen düsen also ab und gucken sich den Schauplatz des letzten Musketierfilms an und wir schlafen. Draußen ist es eisig, aber die Womoheizung ist prima. Wir verschlafen also die Zeit. Als dann die Menschen wiederkommen beweisen sie, dass auch sie in diesem Urlaub gebildet wurden. Sie bringen uns nämlich ein riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesiges Päckchen Alufolie gefüllt mit Speck und Schäufele mit. Das ist alles vom Schwein und eine lokale Spezialität, und die zwei haben endlich gelernt, uns etwas mitzubringen. Es schmeckt wirklich hervorragend.
Gerade als wir denken, dass das ein wirklich guter Abend werden wird wollen die Menschen sich etwas warmes zu trinken machen und stellen fest, dass die Gasflasche leer ist. Also geht der Mensch raus und will auf die andere Gasflasche umstellen und stellt erschrocken fest, dass beide Gasflaschen leer sind! Und dabei ist das Gas unerlässlich für unsere Heizung! Just in diesem Moment sagt der Mann im Fernsehen, das heute die kälteste Nacht des Jahres werden soll!!!! Na toll! Wir sind doch keine Sibirischen Tiger!
Es war eine sehr kalte Woche und die Heizung lief ununterbrochen auf Höchsttouren, unser Gas ist also aufgebraucht. Doch noch ehe wir uns Gedanken ums erfrieren machen müssen kauft der Mensch eine neue Gasflasche. Das ist gut so, jetzt kann die kälteste Nacht des Jahres kommen. Wir gehen beide noch eine Runde über den Platz in dem Wissen, dass wir uns im Womo aufwärmen können.
Tag 7: Bamberg nach Hause
Die Nacht im Alkoven war warm und kuschelig, wie immer. Als wir wach werden scheint die Sonne und trotzdem ist der Rasen weiß gefroren. Das macht kalte Pfoten, aber ich kann nicht anders: Ich muss da raus!
Und obwohl Morgana so viel mehr Fell hat als ich bleibt sie drinnen.
Katzen-
göttInnen